Virtuelles Coaching
Die letzten Jahre haben eine enorme Entwicklung bei den Technologien für virtuelle Meetings gebracht. Kann diese Technologie auch sinnvoll für Coachings genutzt werden? Meine Antwort ist ein klares „JA“.
Ich bin nun schon seit vielen Jahren im Coaching tätig. Bisher wird Coaching mehrheitlich mit face2face Meetings gleichgesetzt. Die Argumentation dafür ist recht klar: Coachee und Coach müssen sich persönlich treffen und persönlich kennen lernen. Nur so kann das Vertrauen entstehen, das notwendig ist, damit das Coaching die notwendige Offenheit und Tiefe erreichen kann. Wir nehmen viel über unsere Sinne war, was ein Bild einer Kamera nicht wiedergeben kann. So kann festgestellt werden, ob „die Chemie stimmt“. Das persönliche „beschnuppern“ wird als notwendig gesehen und wirkt vertrauensbildend, ein entscheidender Aspekt für den Erfolg.
Auch unter der Annahme, dass dies stimmt, gibt es Situationen, in denen ein face2face schwierig ist. Seien es Einschränkungen aufgrund physischer Distanz, Anforderungen in Bezug auf Verfügbarkeit, ungünstigen Reisezeiten, und so weiter. Die Dynamik unserer Zeit erfordert es ebenfalls immer häufiger, dass wir uns „mal kurz treffen“.
Davon abgesehen stellt sich auch die Frage in Bezug auf die Kosten. Ist es von den Kosten her sinnvoll für ein Coaching vom ein paar wenigen Stunden irgendwo hin zu fliegen? Und was ist mit der einhergehenden Umweltbelastung? Auch bei einer relativ kurzen Fahrzeit stellt sich bereits die Frage, ob das sinnvoll ist.
In solchen Situationen können wir natürlich auf’s Telefon ausweichen. Telefon-Coaching gibt es ja schon sehr lange. Dass dabei jedoch noch viel mehr an Mimik, Haltung und sichtbaren Reaktionen verloren geht, ist klar. Kann das virtuelle Coaching mehr als das Telefo-Coaching?
Ganz bestimmt ist das virtuelle Coaching dem face2face Meeting nicht gleichzusetzen. Die Feinheiten, die wir bei einem persönlichen Meeting wahrnehmen können, fehlen zumindest teilweise. Weil wir uns beim virtuellen Coaching zumindest sehen, ist schon einiges gewonnen gegenüber dem Telefoncoaching.
Es ist eine gute Möglichkeit für spontane, kurzfristig anberaumte Coachings oder wenn die Distanz nicht überbrückbar ist. Es kann als ideale Ergänzung zu den face2face Meetings dienen. Im Extremfall kann es die face2face Meetings ersetzen.
Zu beachten ist, dass die Dauer für virtuelle Coachings relativ kurz gehalten wird. Die Aufmerksamkeitsspanne ist bei visuellen Coaching kürzer anzusetzen. Eine maximale Dauer von 2 Stunden scheint angebracht. Oder man macht bewusst Pausen um sich von diesem „auf den Bildschirm starren“ zu erholen.
Ideal für virtuelle Coachings ist ein Tool, welches einzelne Meeting-Räume einrichten und speichern kann. Meine Empfehlung ist, Adobe Connect zu verwenden. Es ist ein weit verbreitetes Tool für virtuelle Meetings, das Layouts mit verschiedenen Bereichen beinhaltet und, besonders wichtig, für jedes Coaching und jeden Coachee einen eigenen Raum einrichten lässt. Dieser dezidierte Coaching-Raum ist immer wieder zu nutzen und die Inhalte bleiben bestehen.
Mehr Informationen zu Adobe Connect finden Sie hier.
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